Wie gut gelingt es Erziehungsberechtigten, ihren Kindern finanzielle Grundkompetenzen zu vermitteln? Eine aktuelle Befragung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes e. V. unter Lehrerinnen und Lehrern zeigt ein ernüchterndes Bild: Junge Menschen setzen vor allem auf Soziale Medien, um sich über Finanzthemen zu informieren. Die familiäre Finanzerziehung erhält nach Ansicht ihrer Lehrkräfte im Durchschnitt nur die Schulnote 4. Vielen Schülerinnen und Schülern fehlt es an einer fundierten Basis, um den verantwortungsvollen Umgang mit Geld frühzeitig zu erlernen.
Lehrkräfte sehen Handlungsbedarf
Kritisch schätzen Grundschullehrerinnen und -lehrer den Bereich „Wünsche und Bedürfnisse im Alltag“ ein. Etwa jede dritte von vier Lehrkräften vergibt für diese Fertigkeit entweder die Schulnote 5 oder 6. Viele Kinder können noch nicht sicher unterscheiden, welche Wünsche realistisch oder unrealistisch sind. An weiterführenden Schulen zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Deutliche Defizite sahen Lehrende in den Bereichen „Geldanlage, Sparformen und Altersvorsorge“ und „Kredite und Schuldenprävention“, wo sie ihren Schüler:innen im Durchschnitt die Note 5 vergaben.
Wunsch nach finanzieller Sicherheit auf der einen, geringes Nachhaltigkeits-Bewusstsein auf der anderen Seite
In Bezug auf die finanzbezogenen Einstellungen ihrer Schülerinnen und Schüler zeigt sich in den Antworten der Lehrpersonen ein spannungsreiches Bild: Während die Aussage „Mit Blick auf ihre Zukunft ist meinen Schülerinnen und Schülern ein hohes Einkommen wichtig.“ die höchsten Zustimmungswerte erhielt, stimmen auf Rang zwei zeitgleich 46 % der Lehrkräfte der Aussage voll und ganz oder eher zu, dass sich ihre Schülerinnen und Schüler um ihre finanzielle Zukunft sorgen oder sogar von Armut bedroht fühlen.
„Ja“ zu mehr Chancengerechtigkeit durch Finanzbildung in der Schule
Die Idee, schulische Finanzbildung als Mittel zur Förderung von Chancengerechtigkeit einzusetzen, stößt bei Lehrkräften auf eine insgesamt breite Zustimmung. So stimmt der überwiegende Großteil (91 %) der Befragten der Aussage „Finanzbildung in der Schule kann dazu beitragen, Chancengerechtigkeit im Umgang mit Geld zu fördern.“ entweder voll und ganz oder eher zu.
Gezielte Unterstützung bei der Finanzbildung an Schulen bietet der Sparkassen-Schulservice mit kosten- und werbefreien Unterrichtsmedien und Schulvorträgen, damit alle Kinder und Jugendlichen den Zusammenhang zwischen Geld, Konsum und persönlichen Entscheidungen lernen können.
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